Loveparade 2010

Das war sie also. Die Loveparade 2010. Ich selbst war nicht da. (Also, mein Erdenker)
Vielleicht sogar zum Glück. Wer weiß, ob ich wieder gekommen wäre. Vielleicht wäre es mir ergangen, wie den 20 Menschen, die in dem Zugangstunnel ums Leben gekommen sind.
Aber andeersrum müsste ich mich dann jeden Tag glücklich schätzen, dass ich überhaupt lebe.
Wie viele Menschen sterben jeden Tag? Eine Million? Zwei? Drei? Noch mehr?
Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich Morgen einer von ihnen bin, doch recht groß. Okay, nicht in unseren Landen, aber was ist mit anderen Ländern? So Richtung Süden. Afrika, Asien oder Südamerika. (Die Antarktis sparen wir mal aus, ja). Da ist die Chance, den morgigen Tag nicht zu erleben, sogar noch größer.
Also merke:
Jeden Tag sterben Menschen. Millionen von ihnen. Und hier liegt Deutschland jetzt in tiefer Trauer wegen 20 Seelen. Gut, ich will das jetzt nicht schön reden. Die Angehörigen sind mit Sicherheit in tiefer Trauer.
Aber ich denke, wenn ich jetzt wegen diesen 20 Menschen in Tränen ausbreche, würden die Tränen gar nicht mehr verschwinden, weil ich aus Gleichberechtgung jeden anderen Menschen, der heute gestorben ist, batrauern müsste.
Und bei mehreren Millionen ist mir das einfach zu viel.
Manche mögen jetzt sagen, ich sei ein kaltherziges Schwein. Gut, vielleicht bin ich das, aber es hilft mir in dieser kaltherzigen, brutalen Welt zu überleben und nicht bei jeder Kleinigkeit gleich "Skandal!" zu rufen. Die Menschen sind nun mal gemein, egoistisch und eigensinnig. Ich bilde da keine Ausnahme (deswegen blogge ich anonym).
Was ich mich bei solchen Unfällen aber immer frage ist Folgendes: Täglich sterben (wie schon erwähnt) Millionen von Menschen. Warum betrauern die Leute hier in Deutschland jetzt 20 von ihnen?
Meine These:
Es waren welche von uns und es ist in konkreter Nähe passiert.
Odeer um es genauer zu sagen: Bei jeder Katastrophe sagen die Leute: "Wie gut, dass das nicht hier passiert ist" und fühlen sich irgendwann sicher und unantastbar. Solange, bis es wirklich ein Unglück gibt.
Und jetzt behaupte ich, dass die Trauer nur oberflächlich den 20 Toten gilt, unterbewusst aber dem zerstörten Weltbild.
Wie schon gesagt: Das Leben ist gemein, grausam und unfair. Und gehört der Tod nicht irgendwie zum Leben dazu?

Viel spannender fand ich übrigens die Veröffeentlichung geheimer US Militärakten auf wikileaks.org.

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